Standortserkundung
Wer Fehler bei der Behandlung seines Waldes vermeiden möchte, muss erst einmal wissen, mit welchem Boden (forstlich ausgedrückt: mit welchem Standort) er es zu tun hat.
Die Standorte im Jura sind sehr vielfältig und reichen vom sehr trockenen Kalkboden bis hin zu staunassen, nährstoffarmen Tonböden.
Hier liefert die Standortskarte wertvolle Hinweise: Standorte gleicher Beschaffenheit werden auf der Flurkarte mit einer Farbe und einer Zahlenkombination gekennzeichnet. Als eine der Ersten in ganz Bayern hat die WBV Altmannstein seit 1992 alle Waldböden untersuchen lassen und das Ergebnis steht allen Waldbesitzern zur Verfügung. Hier kann der Fachmann erkennen, welche Baumarten den Standort am besten nutzen können und welche möglichen Gefahren vorhanden sind. Meist gilt: Für jeden Standort gibt es einen oder mehrere Vorschläge für mögliche Baumarten.
Standortskarte
Baumarteneignungstabelle
Auf der Baumarteneignungstabelle kann der Waldbauer sehen, wie die Baumarten auf dem jeweiligen Standort eingeschätzt werden: „geeignet“, „möglich“, „wenig geeignet“ und „ungeeignet“.
Allerdings müssen die Vorschläge noch auf den tatsächlichen Waldbestand abgestellt werden. Hier kommt nun der Förster ins Spiel: Er kann aufgrund seiner Erfahrung sagen, ob die an sich geeignete Baumart auch am konkreten Bestand sinnvoll ist.
Ein Beispiel: Die Rotbuche ist auf den allermeisten Standorten eine gut geeignete Baumart. Allerdings benötigt sie in ihrer Jugend einen lichten Schatten, sonst verbrennt sie im Sommer oder erfriert im Winter. In vergrasten Flächen wird sie oft Opfer von Mäusefraß.
Bei der Aufforstung einer Kahlfläche muss sie deswegen meist ausscheiden, obwohl die Standortskarte sagt, dass sie gut oder auch sehr gut geeignet ist. Ähnliches gilt für die Weißtanne.
Jeder Förster hat die Standortskarte dabei und im Büro der WBV Altmannstein ist sie auch vorhanden. Selbstverständlich bekommen auch Nicht-Mitglieder Informationen über ihren Wald.